Kapillarität
Kapillarität, bzw. kapillare Wasserleitfähigkeit bei Stoffen liegt dann vor, wenn sie in der Lage sind, bei unmittelbarer Wasserberührung bzw. bei Berührung mit feuchteren Stoffen, diese Feuchtigkeit aufzunehmen und zu verteilen. Stoffe, die diese Eigenschaft besitzen, sind durchzogen von kleinsten miteinander in Kontakt stehenden Hohlräumen (Kapillaren).
Hinweis:
Befinden sich viele kapillar leitfähige Stoffe in einer Konstruktion zusammen, sind die Kapillaren teilweise nicht miteinander verbunden. Die Feuchtewanderung ist dann nur eingeschränkt möglich, wie bspw. bei Zellulose-Dämmstoff. Mineralwolle z.B. ist nicht kapillar leitfähig.
Je nach Anwendung sind kapillar leitfähige Baustoffe erwünscht oder nicht. Ein Dämmstoff zur nachträglichen Kerndämmung von Außenwänden sollte sogar wasserabweisend (hydrophob) sein. Dämmstoffe für Geschossdecken oder Dächer können durchaus Wasser kapillar leiten. Dadurch trocknen sie meist besser – z.B. nach einer unplanmäßigen Durchfeuchtung.
Dämmstoffe für die Innendämmung sind sogar häufig kapillar leitfähig. Kondensiertes Wasser von einer kühlen Wand kann so zurück zur Oberfläche gelangen und dort verdunsten.
Grundsätzlich kann kapillar tausendfach mehr Wasser flüssig transportiert werden als gasförmig über Wasserdampfdiffusion.