Sommerlicher Wärmeschutz
Die Hauptaufgabe des sommerlichen Wärmeschutzes ist es, an heißen Sommertagen die Raumtemperaturen auf einem erträglichen Niveau zu halten.
Einen großen Einfluss auf das sommerliche Raumklima hat die direkte Sonneneinstrahlung durch Fenster und die Wärmeleitung durch Bauteile wie Wand und Dach.
Empfehlungen zu Fensterflächen
Alle zur Sonne ausgerichteten Glasflächen sollten über wirksame Sonnenschutzvorrichtungen verfügen. Hierbei ist zu beachten, dass Außenverschattungen deutlich effektiver wirken als innenseitig angebrachte Jalousien oder Rollos etc. Je nach Wohnsituation können auch Markisen oder Pergolen eine ausreichende Verschattung bewirken. Unbeweglich angeordnete Elemente z. B. Dachüberstände etc. können sich vorteilhaft auswirken, wenn sie so ausgeführt sind, dass das Licht und die Wärmestrahlung der im Winter tief stehenden Sonne noch direkt das Rauminnere erreicht, nicht aber die im Sommer höher stehende Sonne.
Empfehlungen zur Wärmedämmung der äußeren Gebäudehülle
Dachoberflächen können im Sommer sehr heiß werden. Die Weiterleitung der Wärme nach innen, lässt sich mit einer guten Wärmedämmung deutlich reduzieren. Hierfür sind ausreichend dicke und fugenfrei verlegte Dämmstoffe in den Bauteilen Dach und Wand Voraussetzung.
Eine Verlangsamung des Wärmestroms lässt sich erzielen, wenn Dämmstoffe neben einer guten Dämmwirkung durch eine geringe Wärmeleitfähigkeit, zusätzlich eine hohe Wärmespeicherkapazität aufweisen.
Eine „Wärmewelle“ benötigt so mehr Zeit um von außen nach innen zu gelangen. Wenn die erhöhte Temperatur z. B. 10 Stunden verzögert die Innenflächen der Wohnräume erreicht, kann die Wärme in der kühleren Nacht durch Lüften an die Außenluft abgegeben werden.
Die Wärme in Bauteilen wird außerdem wieder nach außen geleitet, wenn die Außenfläche nachts kühler als die Innenfläche wird.
Durch Dämmstoffe mit mehr Wärmespeicherkapazität bei gleicher Wärmeleitfähigkeit, lassen sich Temperaturspitzen im optimalen Fall um 2 bis 3 Grad senken.
Hochleistungsdämmstoffe, die evtl. eine geringere Wärmespeicherkapazität aufweisen, können durch ihre „sehr geringe“ Wärmeleitfähigkeit, ebenfalls den sommerlichen Wärmeschutz verbessern.
Wärmedämmstoffe mit einer höheren Wärmespeicherkapazität sind z. B.
Holzfaserdämmplatten oder Zellulosedämmstoff.
Hochleistungsdämmstoffe mit einer sehr geringen Wärmeleitfähigkeit sind z. B.
Resolhartschaum-Platten und Polyurethan-Dämmplatten.
Hinweis: Die genannten Empfehlungen bewirken nur eine spürbare Reduzierung der Raumtemperaturen wenn die direkte Sonneneinstrahlung (durch Fenster etc.) ins Rauminnere durch Sonnenschutzvorrichtungen verhindert wird.
Empfehlungen für den Innenraum
Einen Teil der durch Fenster und Außenbauteile eindringenden Wärme absorbieren die Speichermassen der Innenräume (Wände, Fußboden, Decke) und die im Raum befindlichen Gegenstände (Möbel). Je mehr wärmespeichernde Flächen dem Raum zur Verfügung stehen, je langsamer erhöht sich die Lufttemperatur. Die hohen Raumtemperaturen lassen sich meistens durch intensives nächtliches Lüften reduzieren. Die Außenluft kühlt hierbei auch Bauteile die dann tagsüber wieder Wärme aufnehmen können.