Wärmedurchlasswiderstand

Der Wärmedurchlasswiderstand R, Einheit: (m²K)/W, bezeichnet den Widerstand einer Schicht gegen das Durchströmen von Wärme. Je größer der Widerstand einer Baustoffschicht, umso weniger Wärme strömt durch diese. Im Gegensatz zur Wärmeleitfähigkeit, mit der sich Dämmstoffe unabhängig von ihrer Dicke vergleichen lassen, nennt der Wärmedurchlasswiderstand die tatsächliche Dämmwirkung bei einer bestimmten Dicke des Dämmstoffes.

Berechnung: (R = Baustoffdicke in Meter / Wärmeleitfähigkeit W/(m²K).

Beispiel für 20 cm Mineralwolle: R = 0,2 m / 0,035 W/(m²K)
Wärmedurchlasswiderstand R = 5,7

Hinweis: Der Wärmedurchlasswiderstand wird üblicherweise nur für eine „einzelne“ Baustoffschicht ermittelt. Für das gesamte Bauteil mit „allen“ Schichten, ist der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) der maßgebliche und in der Praxis verwendete Wert. Zur Ermittlung des U-Wertes werden die Wärmedurchlasswiderstände „aller“ Baustoffschichten zusammen gerechnet.

Die folgende Tabelle enthält „R-Werte“ für 20 cm dicke unterschiedliche Baustoffe:

Baustoff Wärmeleitfähigkeit W/(m∙K) R-Wert m2K/W
Resol–Hartschaum-Platten 0,023 8,7
Mineralwolle 0,035 5,7
Holzfaserdämmplatten 0,040 5
Kalziumsilikatplatten 0,06 3,3
Holz (Fichte / Tanne) 0,13 1,5
Kalksandstein, 1600 [kg/m3] 0,79 0,2
Normalbeton, 2200 [kg/m3] 1,6 0,12

Folgende Balkengrafik veranschaulicht die notwendige Dicke (Schichtstärke) von Baustoffen um einen Wärmedurchlasswiderstand von 4 (m²K)/W zu erreichen.

Dämmstoffdicke für einen Wärmedurchlasswiderstand von 4 (m²K)/W

Aerogel-Granulat (WLS 021)

8,4 cm

Resol-Hartschaum-Platten (WLS 023)

9 cm

Mineralwolle (WLS 035)

14 cm

Polystyrol-Hartschaum-Platten (WLS 040)

16 cm

Zellulose (WLS 040)

16 cm

Kalziumsilikatplatten (WLS 060)

24 cm

Holz (Dient nur als Vergleich)

52 cm

Vergleich zu Stahlbeton:
Stahlbeton mit einer Wärmeleitfähigkeit von ca. 2,1W/(mK) müsste 8,4 Meter dick sein um einen Wärmedurchlasswiderstand von 4 (m²K)/W zu erzielen.
Aufgrund des hohen Wärmespeichervermögens schwerer Baustoffe finden Temperaturänderungen in massivem Beton nur sehr langsam statt.
Diese zeitlichen Verzögerungen können je nach Situation erwünscht oder unerwünscht sein.

Hinweis zu WLS:
Die WLS (Wärmeleitfähigkeitsstufe) erlaubt im Gegensatz zur älteren WLG die Unterteilung in 1er-Schritten, z. B. WLS 033. Der Wert errechnet sich aus dem Wert der Wärmeleitfähigkeit. Von diesem sind es die letzten drei Ziffern nach dem Komma. Beispiel: λ-Wert 0,033 W/(mK) = WLS 033.